Spürhunde
Bis heute gibt es keinen besseren Geruchsensor als die Hundenase.
Weil sie folgsam und leicht trainierbar sind, werden deutsche und belgische Schäferhunde beim Minensuchen eingesetzt.
Der richtige Riecher
Über 700 Minentypen sind bekannt. Sie sind aus Holz, Metall, Plastik, Bakelit und Glas, sie sind rund, eckig, flach oder dick, asymmetrisch, leicht, schwer, groß oder klein, schwarz, grün, sandfarben oder grau. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist der Sprengstoff den sie enthalten. Damit ist die chemische Detektion von Sprengstoff eine der wichtigen Methoden bei der Auffindung von Minen. Unübertroffen ist bis heute dabei die Nase des Hundes. Sie wird auch als Bio-Sensor bezeichnet. Neben der Aufspürung von Minen, ist die ebenso wichtige Ausweisung nicht verminter Flächen, die sogenannte Mined Area Reduction, wichtiges Einsatzgebiet der Tiere.
Zum Verständnis der Detektion von Sprengstoff mit Hunden muss man beachten, dass dies hauptsächlich auf der Ausnutzung des Spieltriebes der Tiere beruht. Damit kommt gleichzeitig dem Verhältnis von Tier und Hundeführer eine kritische Bedeutung zu. Hat der Hund keine Lust zum Spielen, sucht er auch keine Minen. Das Suchen erfolgt in Achterschleifen an einer langen Leine. Findet der Hund ein Signal, legt er sich mit der Nase 10 cm vor dem Signal flach auf den Boden. Diese Stelle wird dann markiert und von den Minenräumern bis auf eine Tiefe von 25 cm mit Metalldetektoren untersucht, respektive ausgegraben. Zur Belohnung für seine Arbeit spielt der Hundeführer mit dem Tier.
Wenn die große Hitze den Hunden zu sehr zu schaffen macht, werden deren Arbeits- und Trainigszeiten in den frühen Morgen oder die frühen Abendstunden verlegt.
So sind häufig die Hundeteams die ersten, die morgens das Camp verlassen...
Alle bisherigen Ansätze, diesen "tierischen" Sensor elektronisch nachzubauen, sind bisher gescheitert. In der zur Sprengstoffdetektion notwendigen hohen Aufösung können bislang nur Tiere riechen. Da Hunde jedoch sehr krankheitsanfällig sind und ihre Aufgabe jedoch nur über wenige Stunden konzentriert wahrnehmen, wird darüber hinaus nach anderen geeigneten Tieren gesucht. Neben Schweinen, Mungos, Schmetterlingen und Kakerlaken sieht MgM speziell in maschinentrainierten Laborratten eine interessante Alternative.
Nach einjähriger positiver Erfahrung mit dem MgM- Hundeteam unter der Leitung der südafrikanischen Geschwister Geel wurde beschlossen, die vierbeinige Kapazität zu erhöhen. Gleichzeitig gilt es, gute Hundeführer auszubilden. Als erster Kandidat wurde der Minenräumer des Hundeteams geschult. Das Resultat war hocherfreulich. Dadurch, dass Herr Bitacama über eine Jahr jeden Schritt des Hundeführers und der Hunde verfolgt hatte, war er nach nur 4 Wochen 100% einsatzbereit. Das Training für den Fahrer/Funker des Teams hat bereits mit ähnlich positiven Resultat begonnen.
Derzeit unterhält MgM in Angola zwei Trainingslager für Hundeteams: Eins in Ambriz nördlich von Luanda, ein weiters in Ondjiva im Süden des Landes.